Frank Sauer
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   von Wolf Haas

  eine KrimiComedyVorlesePerformance

sich schon gut festhalten. Denn was der Sauer hier auf die Bühne brettert, das ist Sprachkomik und Mords-Spannung, Blut und Grinsen, helles Gelächter und schwarzer Humor - ein bewaffneter Comedy-Überfall auf höchstem Lustigkeitsniveau. Noch nie war Krimi so vergnüglich. Sauer liest, quietscht, röhrt, fuchtelt und witzelt Ihnen den Haas um die Ohren, daß

Der österreichische Krimiautor Wolf Haas scheint mit der Sprache irgend- wie auf Kriegsfuß zu stehen. Jedenfalls stolpert er sich durch seine Bücher genauso wie sein Anti-Held, der Detektiv Brenner, der seine Fälle meistens mit einem Engagement löst, das irgendwo zwischen Zufall und Aspirin liegt. Aber genau das ist es. Genau deswegen lieben Eingeweihte die Haas' schen Gratwanderungen zwischen kriminalistischer Spannung und scheinbar beiläufigen Ausrut- schern in die Gefilde der verbalen Zwerchfellattacke. „Wie die Tiere“ - dieses Unikum von Krimi hat sich Frank Sauer (wer sonst, wenn nicht ein Kabarettist!) mal zur Brust genommen. Und wie! Da müssen Sie 

es nur so eine Gaudi ist. Zu alledem macht er sich auch noch seine eigenen Gedanken. Und wer seine Kabarettprogramme kennt, wird ahnen, was dabei herauskommt. Und wenn Sie nachher gefragt werden „War das jetzt Lesung, Kabarett, Theater, Comedy oder Hörspiel?“, dann werden Sie nur eines antworten können, nämlich: „Äh...“

Lesung war gestern.

Frank Sauer erhebt die Synthese von Krimi und Lachen zu einer neuen Kunstform: der

KrimiComedyVorlesePerformance

Jetzt zum Thema: In Wien wohnen ja viele Hunde. Und das muss man mal ehrlich so sagen: In der Stadt sind Hunde eine Pest. Weil der Hund betrachtet die Stadt ja praktisch als sein Klo, und das Kleinkind als seinen natürlichen Feind. Trotzdem kann man nicht einfach hergehen und Hundekekse streuen. Oder Hundekekse meinetwegen schon, aber nicht mit Stecknadeln drinnen, quasi Überraschung. Da kann man noch so sagen: Ihr die Killerhunde, wir die Kampfmütter. Und der Detektiv Brenner natürlich mittendrin zwischen maseratifahrenden Kindergärtnerinnen und paramilitärischen Kampfhund- schutztuppen. Und wer war der Mann mit dem Schnurrbart? Obwohl, das, was der da im Gesicht gehabt hat, das  hat gar nicht ausgesehen wie ein Schnurrbart, sondern eher wie eine gulaschfarbene Zahnbürste. Aber, Ironie des Schicksals: Trotz Zahnbürste im Gesicht  hat der Mann einen fürchterlichen Mundgeruch gehabt.

Du merkst schon, das ist ein Fall, wo der Brenner schon vom Hindenken Kopfweh kriegt. Obwohl der Pitbull gar nicht mit seinem Kopf, sondern nur ein bißchen mit seinem Bein gespielt hat. Außerdem mußt du wissen: Der Brenner hat Migräne. Das kommt noch dazu. Und mit der Migräne ist es immer so eine Sache. Zuerst glaubst du schon, du hast Kopfweh, nur weil du vor Schmerz das eine Aug nicht mehr aufbringst und mit dem anderen doppelt siehst. Aber wenn dann das richtige Kopfweh einsetzt, erinnerst du dich daran als die gute alte Zeit. Aber keine Angst. Der Brenner löst den Fall. Und zwar so, daß du sagen kannst: „Ja, warum nicht?“

Fotos: Friedel Ammann, Basel / Lothar Vollmer, Freiburg

Wolf Haas, Jg. 60, wurde geboren in Maria Alm am Steinernen Meer in Österreich. Er selbst weiß, wo das liegt. Das genügt. Heute lebt er in Wien. Bevor er sich mit „Auferstehung der Toten“ auf Anhieb in die Kriminalbundesliga hineinschrieb, war er Universitätslektor und Werbetexter. „Komm, süßer Tod“ und „Silentium“ wurden bereits – beide mit Josef Hader in der Hauptrolle – verfilmt, weitere Verfilmungen seiner Erfolgsromane sind in Vorbereitung.

 

bisher erschienen:
1996 Auferstehung der Toten
1997 Der Knochenmann
1998 Ausgebremst
1998 Komm, süßer Tod
1999 Silentium
2001 Wie die Tiere
2003 Das ewige Leben

Regie: Christian Bronder

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